Sophia der Tod und ich – Premiere am 3. März 2017 im Grillo
5. März 2017 | Veröffentlicht von peve unter Kultur im Ruhrgebiet, Veranstaltungen |
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Sophia der Tod und ich – Premiere am 3. März 2017 im Grillo Theater Essen
Essen. Eine ironisch satirische Parodie über das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen oder eine am Rande zwischen Plauderei und Literatur stehende Erzählung, wie ein Kollege, den der Bühnenfassung von Tilmann Gersch und Jana Zipse zugrunde liegenden Roman von Thees Uhlmann beschrieb.
Genauso kam es bei der Premiere auch wirklich rüber. Von zynisch über ironisch bis hin zu melancholisch amüsant wurden alle Gefühlsebenen angesprochen. Es wurde viel gelacht und selbst der Tod, war mehr als sympathisch.
Der Inhalt ist eigentlich leicht fatal, vielleicht sogar punktuell alltäglich. Ein namenloser Erzähler soll sterben und bekommt Besuch vom Tod, der ihm nur noch wenige Minuten gibt, bevor er ihn mitnehmen will.
Durch die unerwartete Ankunft, von Sophia, seiner leicht zickigen Ex- Freundin, die ihn zu seiner Mutter begleiten will, gerät alles ein wenig durcheinander. Der Tod gewährt ihm Aufschub, um am nächsten Tag gemeinsam mit Sophia zur Mutter des Namenlosen zu fahren. Schließlich möchte dieser sich von seinem Sohn, dem er zwar täglich eine Postkarte geschrieben hat, den er aber seit 8 Jahren nicht mehr gesehen hat, Abschied nehmen. Es beginnt eine skurril kuriose, fast aberwitzige Diskussion über Himmel und Hölle, über Trinksprüche und über das beinahe depressiv, schräge Jobprofil des Todes.
Auch der Kampf zwischen „Gut und Böse“ durfte nicht fehlen und wurde hier zwischen dem amtierenden guten Tod und seinem vermeintlichen Nachfolger, dem Inbegriff des Bösen, ausgetragen. Natürlich gewinnt der Gute. Der böse Tod konnte von ihm, letztlich mit der Hilfe des achtjährigen Sohnes des Namenlosen, besiegt werden.
Witzige Dialoge, die einen kurzweiligen Abend garantieren, für eine Bühnenaufführung recht wenig Agitation. Ein lockerer unterhaltsamer Abend mit mäßigem Tiefgang, der trotzdem für manchen einen neuen, leicht irrationalen Zugang zum Tod aufzeigte und das, ohne sich emotional negativ zu engagieren. Dies konnte man zumindest den Unterhaltungen einiger Zuschauer entnehmen. Das Publikum bekundete mit langanhaltendem Applaus seine Zufriedenheit und diskutierte sicherlich auch noch auf dem Heimweg die ungewöhnliche aber letztlich doch konsequente Thematik. peve
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