Anton Tschechows „Der Kirschgarten“ ab 4. Mai im Essener Grillo-Theater
30. März 2019 | Veröffentlicht von peve unter Allgemein |
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Leise Komödie über eine Gesellschaft im Wandel
Anton Tschechows „Der Kirschgarten“ ab 4. Mai im Essener Grillo-Theater
Essen. Als letzte Premiere der laufenden Spielzeit im Essener Grillo-Theater kommt am Samstag, dem 4. Mai ab 19:30 Uhr ein Stück auf die Bühne, das zu den ganz großen der Weltliteratur zählt: „Der Kirschgarten“. Anton Tschechow porträtiert in seiner leisen Komödie aus dem Jahre 1904 eine Gesellschaft im Wandel, in der die Einen die gute alte Zeit beschwören und am Bestehenden festhalten wollen, die Anderen dagegen gierig nach dem Neuen greifen.
Nach Jahren in Paris kehrt die Gutsbesitzerin Ranjewskaja (Silvia Weiskopf) zurück zu ihrem schmerzlich vermissten Kirschgarten – Zeit für ein Wiedersehen mit Familie und Freunden. Als da wären: ihr Bruder, der unentwegt die gute alte Zeit beschwört, ihre Tochter Anja, die sich nichts sehnlicher wünscht als Veränderung, der ewige Student Trofimow, der lieber über den Sinn des Lebens philosophiert als zu arbeiten und Ranjewskajas Ziehtochter Warja, die sich die ganze Zeit um Gut und Garten gekümmert hat. Sie alle schwelgen in glücklichen Kindheitserinnerungen und verlieren dabei den eigentlichen Grund für die Rückkehr der Ranjewskaja aus den Augen: Das Anwesen ist überschuldet, der Kirschgarten unrentabel, eine Zwangsversteigerung droht. Und so schlägt der Kaufmann Lopachin vor, den Kirschgarten abzuholzen, das Grundstück zu parzellieren und es an so viele Erholungssuchende aus der Stadt wie möglich zu verpachten. Für die Ranjewskaja ist das eine grauenhafte Vorstellung, schließlich geht es um ihr Elternhaus und einen Ort der Besinnung und Ruhe. Es wird schon gutgehen, hofft sie. Lopachin aber nutzt seine Chance zum Aufstieg: Er wird der neue Besitzer des Kirschgartens …
Regie führt Alice Buddeberg, die 2010 mit ihrer Frankfurter „Hedda Gabler“-Inszenierung (Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen) zum Festival „Radikal jung“ am Münchner Volkstheater eingeladen wurde. 2011 erhielt Buddeberg für ihre „prägnanten, poetischen Klassiker¬inszenierungen“ in Bremen den Kurt-Hübner-Preis.
Im „Kirschgarten“ spielen neben Silvia Weiskopf (Ranjewskaja) Thomas Büchel, Alexey Ekimov, Henrike Hahn, Henriette Hölzel, Philipp Noack, Sabine Osthoff, Stephanie Schönfeld, Sven Seeburg und Jens Winterstein. Bühne: Sandra Rosenstiel, Kostüme: Martina Küster, Musik: Stefan Paul Goetsch, Dramaturgie: Judith Heese.
Die Inszenierung wird gefördert von der Kulturstiftung Essen.
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