Die digitale Welt im Rathaus
30. August 2013 | Veröffentlicht von peve unter Allgemein, Informationen, Presseinformationen Stadt Bottrop |
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Bottrop. Auch im Bottroper Rathaus liegen die Akten und der Schriftverkehr vielfach in elektronischer Form vor, der Austausch erfolgt über E-Mails, der Datentransfer über ein kilometerlanges digitales Netzwerk. Ein Rundgang durch den zentralen Server-Raum im Rathauskeller gefolgt von Erläuterungen ermöglichte bei einem Pressetermin heute (28. August), sich eine Vorstellung davon zu machen, wie stark die technologischen Veränderungen auch bei der Stadverwaltung Platz gegriffen haben.
Dabei können sicherlich einige Zahlen helfen: Das städtische Amt für Informationsverarbeitung betreut 3.850 Computer und Laptops, wovon 2.500 an den Bottroper Schulen stehen. An die über 1.200 Stadtverwaltungscomputer sind 780 Drucker angeschlossen. Es gibt 2.540 VOIP(Voice over IP)-basierte Telefone und 550 Handys bzw. Smartphones. Vom vor wenigen Monaten im Rathaus-Keller neu angelegten Technik-Raum aus werden 155 Server und 40 Netzknotenpunkte gesteuert, die 105 Standorte (auch an Schulen) anbinden. Das geschieht nicht allein über 145 DSL-Leitungen, sondern auch über 20 Glasfaserkabel-Verbindungen und Datenfernübertragungen über einen Richtfunkmast, der am Rathausturm angebracht ist.
Verwaltet wird eine Datenmenge von 25 Terrabyte, wobei 11,5 Mio. Dateien (Dokumente, Tabellen, Bilder, Bauakten und mehr) sich im Datenbestand befinden. Für die gesamte Informationsverarbeitung bei der Stadtverwaltung wird eine Summe von vier Mio. Euro jährlich aufgewendet, wovon 3.500 Euro pro Arbeitsplatz im laufenden Betrieb zu berechnen sind.
Von den vier Mio. Euro werden allerdings auch die 1,7 Mio. Euro für die Nutzung des Kommunalen Rechenzentrums in Kamp-Lintfort bezahlt. Dort werden über die Server im Rathaus-Keller hinausgehende Datenbestände gespeichert und Verfahren umgesetzt. Das sind sogenannte “Wesen”-Verfahren, wie das Einwohnermeldewesen, das Sozialwesen, die Kfz-Verfahren oder das Kassensystem, aber auch zeitlich begrenzte Anforderungen wie jetzt gerade die datenmäßige Abwicklung der Bundestagswahl im Bottroper Wahlbezirk.
Spätestens seit den Enthüllunen rund um den us-amerikanischen Geheimdienst NSA stellt sich beim Blick in die digitale Welt natürlich schnell die Frage nach der Datensicherheit. Hierzu stellt der stellvertretende Leiter des Amtes für Informationsverarbeitung, Fank Bossek, unmissverständlich fest: “Eine 100-prozentige Datensicherheit gibt es nicht – nirgendwo. Auch nicht bei der Bottroper Stadtverwaltung. Doch haben wir einen hohen, vielleicht sogar sehr hohen Sicherheitsstandard.” Gewährleistet würde dies, so Bossek, über “unter anderem Firewalls, den Einsatz von Proxy-Servern, Virenschutz und Phishing-Filtern”.
Deshalb müssten sich die Bottroper Bürgerinnen und Bürger auch keine Sorgen um die personenbezogenen Daten machen, die im Rathaus oder im Rechenzentrum gespeichert sind. Wobei der Stellenwert persönlicher Daten zu Zeiten von Facebook, wo viele allerpersönlichste Dinge freiwillig kommuniziert werden, sowieso ein inzwischen relativer sei. Auch Technik-Abteilungsleiter Ludger Menke und Pressesprecher Andreas Pläsken betonten, dass es durch das sogenannte E-Government, also die Möglichkeit der Bürger vermehrt Angelegenheien mit der Stadverwaltung auf elektronischem Wege zu regeln, neue Chancen für einen viel schnelleren und bequemeren Austausch gebe. Dass sich durch die neuen Möglichkeiten aber auch zusätzliche Angriffsflächen für Datenmanipulation und Datenklau ergeben würden. “Wobei wir uns verwaltungsseitig ja auch um einen weiteren Aspekt der Datensicherheit, nämlich den Ausschluss von Datenverlust, kümmern müssen”, erläutert Ludger Menke.
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