„Beatles: Das weiße Album“ Highlight in der Bergarena
18. Juni 2012 | Veröffentlicht von peve unter Veranstaltungen |
Bottrop. Nach einer der besten „AIDA“ Aufführungen, die im Rahmen “Kulturhauptstadt 2010” in der Bergarena Bottrop, fast genau vor 2 Jahren aufgeführt wurde, durften sich die Bottroper und alle Freunde der Bergarena in diesem Jahr erneut über ein weiteres, wenn auch bei weitem nicht so spektakulär angelegtes Highlight freuen. Bei dem aktuellen Event, das von 5 exzellenten Akteuren des Westfälischen Landestheaters, unter der Leitung von Regisseur und Autor Reinhardt Friese präsentiert wird, geht es um kein Beatles-Revival und auch um kein Musical im klassischen Sinne, es ist vielmehr ein Liederabend, der etwas über die Zeit erzählt, in der das Weiße Album der Beatles entstand, so Friese.
Trotz Dauerregens machten wir uns auf den Weg und wussten wirklich nicht, was uns erwartet. Regen und eine ziemlich feuchte Angelegenheit, so schien es, als wir gegen 18:30 Uhr mit dem Bus auf die Halde gefahren wurden und unsere Plätze in der Bergarena einnahmen. Wir waren gut vorbereitet. Warme, deftige Kleidung, Regenjacke und einen Schirm zur Sicherheit. Der Proviantrucksack war selbstverständlich auch wasserdicht und gefüllt mit allem, was wir für die nächsten 200 Minuten benbötigen würden. Als Arena Fan weiß man das und es gehört hier auch mit dazu. Es dauerte nicht lange und wir mußten unseren Schirm aufspannen, weil der Regen immer stärker wurde. Die ersten Flaschen wurden geleert und die Stimmung stieg trotz des Regens. Wir scherzten mit den Nachbarn, auch wenn wir sie nicht kannten und wir winkten Bekannten, die sich ebenfalls durch den Regen nicht hatten abhalten lassen.
Nur noch wenige Minuten, bis zum Beginn der Veranstaltung. Die ersten Akkorde erklingen, das Licht geht an, die „Show“ beginnt. Wie haben die das denn hin bekommen? Eine wirklich geniale Regieidee, oder? Nein, da mischt noch jemand anders mit, denn mit Beginn der Veranstaltung geht die Sonne auf und strahlt genau auf die Akteure auf der Bühne, wie ein gigantischer Scheinwerfer und ein wirklich einzigartiger Regenbogen überspannt die ganze Arena. Das ist der perfekte Einstieg.
Aber auch der weitere Verlauf begeistert. Alle Akteure, natürlich ganz in weiß gekleidet, bieten viel mehr als wir erwartet hatten. Ein bewußt minimalistisches Bühnenbild und Songs, die fast jeder kennt und die alle begeistern. Die Musik von einem der besten Alben der Musikgeschichte und alle singen oder summen mit. „Back In The USSR“ „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ und im Ragtime-Swing „Honey Pie“. Das macht Spaß, ist gehaltvoll und das hat Tiefgang, da die Gesangsleistung wirklich hervorragend ist.
Natürlich wird es ruhig und jeder geht ein wenig in sich, wenn es um die Fakten der damaligen Geschichte geht. Da erzählt Friese über über die Morde an Martin Luther King und Robert Kennedy, über die schweren Verletzungen, die Rudi Dutschke bei seinem Anschlag erlitt. Er erzählt auch davon, dass in Kalifornien die Hippie-Kommune des irren LSD-Propheten Charles Manson mordet: Menson, der auf dem „Weißen Album“ versteckte Botschaften entdeckt haben will und der auf der Bühne von Roni Merza dargestellt wird. Er und vier seiner weiblichen Jünger, die das Esembl dieser Zeitgeist-Revue bilden. Bühnenbilder sind eigentlich gar nicht nötig, alle Ziuschauer sind gefangen, von den Geschehnissen der Zeitgeschichte und von der daraus entstandenen Musik der Beatles, dem legendären “Weißen Album”.
Der größte Teil des Publikums kann sich an diese Geschichtsfakten erinnern und die anderen freuen sich über die Stimmgewaltige Darbietung der weißen Akteure und über die großartige Musik des “Weißen Albums”. Eine rundherum gelungene Vorstellung, an deren Ende die vier Damen und Roni Merza immer wieder vom Applaus des Publikums auf die Bühne zurück geholt werden. Schließlich hat die Band wirklich keine Zugaben mehr und die Show ist zu ende, das Publikum applaudiert noch weiter und tanzt im Innenraum der Arena. Ein Kompliment an alle. Der Regen ist schnell vergessen, an das Stück wird man jedoch noch lange denken und der eine oder andere wird das “Weiße Album wieder herausholen oder vielleicht auch neu erwerben. peve
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