Durch die Untiefen der Pubertät
16. November 2013 | Veröffentlicht von peve unter Allgemein |
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„Zweier ohne“ von Dirk Kurbjuweit am 22. November in der Heldenbar
Essen. Für ihren ersten inszenatorischen „Freischuss“ am Schauspiel Essen hat sich Regieassistentin Sarah Mehlfeld eine Novelle von Dirk Kurbjuweit ausgesucht. In „Zweier ohne“ erzählt der ehemalige ZEIT-Redakteur und Leiter des Spiegel-Hauptstadtbüros intensiv und auf höchstem sprachlichen Niveau die Geschichte eines ungleichen Freundespaares, das gemeinsam durch die Untiefen der Pubertät steuert.
„Ein Motorrad, sagte Ludwig, ist wie ein Zweier ohne, zwei Leben, ein Schicksal.“ – Über sieben Jahre hinweg wächst die Freundschaft zwischen Johann und Ludwig. Ludwig hat einen Plan, einen Traum: Wie Zwillinge sollen beide werden, in völligem Gleichklang leben, denken und fühlen, denn nur dann haben sie beim Ruder-Wettkampf im Zweier ohne gegen die echten Zwillinge aus Potsdam eine Chance. Als Johann mit Ludwigs Schwester Vera eine Beziehung beginnt, versucht er dies jedoch vor Ludwig geheim zu halten. Der scheint auch nichts zu merken, wird aber immer seltsamer. Statt zu fasten, um die notwendigen 62,5 Kilo für den Wettkampf zu halten, beginnt er maßlos zu fressen. Immer häufiger klettert er auf die Autobahnbrücke, von der sich manchmal nachts Selbstmörder in den Garten seiner Eltern zu Tode stürzen. Schließlich wird Johann klar, dass Ludwig ihr Zwillingsgelübde bis über alle Grenzen hinaus austesten will.
„Seit Grass’ Katz und Maus hat man nicht mehr so schön von dieser Zeit gelesen, in der Gefühle nur in Wirbeln auftreten und Glück immer auch traurig macht“, urteilte Die ZEIT.
Der Schauspieler Tobias Roth spielt „Zweier ohne“ am Freitag, dem 22. November ab 19:30 Uhr in der Heldenbar des Grillo-Theaters. Musik: Tobias Schütte.
Eintritt: € 8,00.
Karten sind im TUP-TicketCenter, Tel.: 0201/81 22-200, und an der Abendkasse erhältlich.
In der Reihe „Freischuss“ am Schauspiel Essen bekommen Regie- und Ausstattungsassistenten, Schauspieler und Musiker ihr eigenes Versuchslabor. Hier darf experimentiert und (wild) ausprobiert werden. „Freischuss” bietet Raum für ungewöhnliche Themen und verborgene Talente, für Experimentelles und Bewährtes. Jeder „Freischuss” entsteht innerhalb weniger Proben und lebt vom Engagement und der Spontaneität aller Beteiligten.
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