Welcome to the CABARET! Kleines Haus im MIR wird zum Kit Kat-Klub.
24. September 2013 | Veröffentlicht von peve unter Allgemein |
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Gelsenkirchen. Mit der Premiere hatte es leider nicht geklappt, aber am 22.09.2013 gab es dann noch zwei Karten für das Musical „Cabaret“ und der Besuch hat sich wirklich gelohnt. Das kleine Haus des MIR, des Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen, hat sich in den legendären Berliner „Kit Kat-Klub“ verwandelt. Bereits das Foyer strahlte den leicht verruchten Charme dieses Etablissements aus der Weimarer Republik aus und dieser Charme zog sich durch das ganze „Kleine Haus“. Das Parkett war mit kleinen, runden Tischen bestückt, um die jeweils die Stühle der Zuschauer gruppiert waren um so die Clubatmosphäre zu komplettierten. So wurden die Besucher voll in das Geschehen mit einbezogen. Wie in jedem guten Club konnten hier auch Essen und Getränke vorbestellt werden. Bereits im Foyer lernten wir eine Damengruppe kennen, die genau das getan hatte und die, wie wir später feststellten, sowohl die Atmosphäre des Hauses, als auch das Musical selbst wirklich genossen.
Wir hatten Karten in der ersten Reihe auf dem Rang und waren erst ein wenig enttäuscht. Wir mussten jedoch feststellen, dass auch alle Besucher im Rang in das Geschehen mit eingebunden wurden. Wir ließen uns darauf ein und wir wurden nicht enttäuscht. Der Rahmen stimmte und die Voraussetzungen waren ideal, um nicht zu sagen perfekt. Die Stimmung war locker und ein wenig ausgelassen. Pünktlich um 18:00 Uhr begann das Stück mit einem kurzen Monolog des jungen amerikanischen Schriftstellers Cliff Bradshaw und als sich der Scheinwerfer auf die Mitte des kleinen Vorgang richtete und dort zuerst der ausgestreckte Arm und schließlich der von Marc Murphy brillant dargestellte Conférencier in das Geschehen eingriff und durch den Club wirbelte, begann eine wirklich exzellente Darbietung. Vielleicht manchmal noch ein wenig zu brav, es fehlte ein wenig das wirklich Verrufene, das Vulgäre, das doch in diese Welt der Schatten und Lichtgestalten gehört. Die Darbietung hat wirklich alle Besucher begeistert und in ihren BAnn gezogen. Ein wirkliches Bühnenbild wurde nicht gebraucht, denn das ganze “Kleine Haus” war ja der „KIT KAT-KLUB“ und dieser bot seinen Zuschauern einen mehr als unterhaltsamen Abend. Die Inszenierung von Sandra Wissmann unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Wilger und Bernhard Stengel hat uns und das gesamte Publikum begeistert. Die Choreografie von Sean Stephens war hervorragend, einfühlsam und wurde mit Charme und einer subtilen und wirklich konstant vorhandenen Leichtigkeit umgesetzt und vom Publikum auch mit viel Applaus belohnt. Judith Jakob glänzte als Sally Bowles, dem Star des „Kit KAT-KLUBS“ und brachte mit manchem Solo das Publikum zum Träumen und oder auch zum Nachdenken, denn neben der schillernden Illusionswelt des Clubs, gab es natürlich auch die knallharte Realitätder Zeit des Nationalsozialismus, die eiskalt in die heile Welt einbrach und einen knallharten, gut inszenierten Stimmungswandel erzeugte.
Hier ist dem MIR ein wirklich hervorragendes Gesamtwerk gelungen und deshalb können wir jedem nur empfehlen „Come to he Cabaret“ denn es lohnt sich und es gibt ja noch einige Vorstellungen. peve
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